2013 habe ich die Arbeiten von Elisabeth Adam (damals noch unter dem Geburtsnamen Schramm unterwegs) auf LangweileDich.net vorgestellt. Ich war direkt angetan von den Lichtwelten und den alles andere als künstlich inszenierten Bildmotiven. Adam entführt uns in ganz natürliche Settings, die komplett unbeschwert herüber kommen, egal, ob es sich um lifestylige Portrait- oder eher klassische Hochzeitsaufnahmen handelt.
Damals hätte ich nie gedacht, dass ich Elisabeth Adam mal darum bitten würde, ein Motiv von ihr für das Cover eines Magazins von mir nutzen zu dürfen. Und auch wenn es nie dazu kam, dass Model Marie Thielk das Cover der gedruckten QUIZmag-Ausgabe zierte, will ich euch das Interview mit Adam und einige ihrer tollsten Bilder nicht vorenthalten.
Interview
Maik: Was waren deine ersten Berührungspunkte mit der Fotografie?
Elisabeth: Ehrlich gesagt habe ich ganz kitschig als Kind mit Freundinnen Fotograf und Model gespielt. Immer wieder finde ich schreckliche Bilder von schrecklich geschminkten kleinen Mädchen und muss feststellen, dass ich diese Bilder gemacht habe. :)
Dein Portfolio ist sehr vielseitig: Lifestyle, Portrait, Hochzeit – gibt es einen Bereich, in dem du am liebsten tätig bist? Was macht den Reiz dafür aus?
Am meisten Freude habe ich daran, etwas zu inszenieren, was dann aussehen soll, als sei ich zufällig vorbeigekommen. Die Italienische „Straßenszene“ ist ein solches Bild. Der große Reiz ist es für mich, eine kleine Welt zu schaffen, die vielleicht den ein oder anderen Betrachter in eine andere Welt entführt oder einfach nur berührt.
Schwarz-weiß oder Farbe?
Da kann ich mich nicht entscheiden! Ich liebe die Möglichkeiten der Schwarz-Weiß-Fotografie, sich auf das Spiel von Licht und Schatten zu begrenzen und ich liebe die Klarheit des Schwarz-Weiß-Fotos. ABER in manchen Fotomomenten lebt ein Bild gerade von den Farben. Es kommt also immer darauf an, was ich wie fotografiere. Zu Beginn meiner Fotoleidenschaft habe ich immer gedacht, dass ein Bild automatisch schöner wird, wenn man es schwarz-weiß bearbeitet. Inzwischen musste ich feststellen, dass bei dem ein oder anderen Bild viel verloren geht, wenn man ihm die Farben nimmt. Zuhause aufhängen tue ich aber am liebsten Schwarz-Weiß-Bilder.
Dein Lieblingsbild?
Ui, schwierig! Das sind ja alles meine Babys und da kann man ja schwer sagen, dass man eins lieber hat als das andere! ;)
Anschauen tue ich mir immer wieder gerne das gerade schon genannte „Italienbild“ und besonders gern hab ich auch das Bild von meiner lieben Helena Köver im Stile der 60’s beim alltäglichen Wäschemachen.
Ein Motiv/ein Model, das du unbedingt mal vor die Linse bekommen möchtest…?
Gerade plane ich ein Burlesque-Shooting. Mich reizt die Bühnenwelt – gerade von der Lichtgebung her und der Charme eines alten Theaters (eine Location suche ich noch! Ich nehme also gerne Tipps entgegen). Die Schönheit eines Tänzerkörpers ist natürlich auch nicht zu verachten.
Dein bevorzugtes Equipment?
Mein Lieblingsequipment ist meine Canon 7D und mein 50er Objektiv ebenfalls von Canon mit einer 1,2er Blende. Ein weiterer Liebling ist mein Makro-100er-Objektiv von Canon.
Wenn du nicht Fotografin geworden wärst, wärst du jetzt…?
Ein großer Luxus ist es für mich, dass ich die Fotografie gar nicht als Hauptberuf mache und dadurch sehr frei entscheiden kann, was oder wen ich fotografieren möchte. Hauptsächlich unterrichte ich Ballett und inszeniere Ballettstücke für 250 Schüler und wenn dann noch Zeit ist, schreibe ich Drehbücher und drehe kleine Filmchen und bald auch hoffentlich meinen ersten großen Kinderfilm (einen 60-Minüter habe ich in der Rolle der Drehbuchautorin und Regisseurin bereits im Sommer 2011 gedreht: Freundesgleis).
Es steht also immer ein anderes Standbein bereit, wenn das eine vielleicht mal eine Pause braucht.
Vielen Dank für das Interview.